Fondarten im Überblick: Aktien, Renten, Immobilien und mehr

FondsWer glaubt, dass man nur mit Aktien gezielt investieren kann, wogegen man mit Fonds stets ein extrem breites Spektrum kauft, sieht sich getäuscht. Auch wenn diese Vorstellung grundsätzlich nicht völlig falsch sein dürfte, so hat sich in der Finanzbranche seit langem eine Angebotsvielfalt entwickelt, durch die auch über Fonds gezielt Strategien an den Aktienmärkten verfolgt werden können. Ganz allgemein verfügen Fonds dabei über den Vorteil, dass im Gegensatz zum Kauf eines einzigen Titels eine gewisse Streuung stets gegeben ist. Doch das vielfältige Angebot von verschiedenen Fonds geht noch weit über die Anlage am Aktienmarkt hinaus. Im Prinzip sind über die Beteiligung an einem Fond Investitionen in alle möglichen Anlagearten möglich. Damit hat der Kleinanleger die Gelegenheit, auch in Anlageklassen zu investieren, die aus unterschiedlichen Gründen ohne einen Fond gar nicht möglich wären. Klassisches Beispiel hierfür ist die Möglichkeit, in eine Immobilie zu investieren. Für einen durchschnittlich ausgestatten Anleger dürfte es sehr schwierig sein, mit einem entsprechenden Budget eine geeignetes Objekt zu finden. Darüber hinaus gilt auch bei der Investition in Immobilien das Gebot der Streuung, da von einem einzelnen Objekt ein viel zu hohes Risiko ausgehen würde. Hinzu kommt, dass für eine Erwirtschaftung der Rendite aus dieser Immobilie auch ein gewisser Aufwand in Bezug auf Verwaltung und Vermietung notwendig wären. Mit der Investition in einen Immobilienfond umgeht der Anleger diese objektspezifischen Risiken und ist zudem nicht gezwungen, Kapital für ein komplettes Objekt aufzubringen, da er sich im Rahmen seiner Möglichkeiten auch mit einem kleineren Betrag an einem entsprechenden Fond beteiligen kann. Dieses Prinzip kann grundsätzlich auf alle Fondarten übertragen werden: Der Anleger entscheidet sich für eine bestimmten Anlagemöglichkeit und wählt einen entsprechenden Fond aus. Durch Gebühren bzw. einen gewissen Ausgabeaufschlag bezahlt dieser die Fondsverwaltung dafür, dass diese sich um die Auswahl der richtigen Produkte oder auch den Unterhalt und die Verwaltung der Immobilien kümmert. Damit ist auch ein wesentlicher Nachteil von Fonds benannt: Mit den damit verbundenen Gebühren wird die eigentliche Rendite, die die Werte des Fonds am Markt erzielen, geschmälert. Um also mindestens ein Ergebnis zu erzielen, welches der Marktentwicklung entspricht, muss der Fond grundsätzlich besser laufen als der Markt. Das gelingt jedoch nicht immer, so dass zumindest in Bezug auf klassische Aktienfonds immer auch die Alternative von ETFs, also sogenannten Indexfonds berücksichtigt werden sollte. Darüber hinaus gibt es aber auch eine Reihe von Fondprodukten, für die keine entsprechenden Alternativen existieren. Welche Fondarten es gibt und was der Anleger dabei jeweils beachten sollte, wird im Folgenden Beitrag beschrieben. Neben klassischen Aktienfonds werden dabei sogenannten Rentenfonds und Mischfonds behandelt. Daneben sollen auch Geld- und Dachfonds sowie Hedge- und Immobilienfonds berücksichtigt werden. Zunächst sollen jedoch noch einige allgemeine Hinweise zum Funktionsprinzip von Fonds vorangestellt werden.

Wie funktionieren Fonds?

InvestmentfondsEin Fond kann man sich als einen virtuellen Korb vorstellen, in dem verschiedene Produkte des Finanzmarktes zusammengestellt werden. Die jeweilige Zusammenstellung folgt einzelnen Anlagestrategien, mit denen die Fondverwaltungen bzw. die Institut auf der Suche nach Kunden gehen, welche bereit sind in diese Fonds zu investieren. Dabei kauft der Anleger sich mit einer bestimmten Anzahl von Anteilen in den Fond ein. Als Anteilseigner eines Fond kann er dann von der Kursentwicklung des Fonds profitieren sowie an eventuellen regelmäßigen Ausschüttungen partizipieren. Insbesondere im Falle von Aktienfonds hält der Fond ja unmittelbar Aktien von Unternehmen, so dass auch Dividenden ausgezahlt werden. Auch bei Immobilienfonds sollten Erträge in Form von Mieten anfallen. Je nach Art des Fonds werden die Kunden auf unterschiedliche Art und Weise daran beteiligt. Es gibt thesaurierende Fonds, welche die Ausschüttungen in das Fondvermögen investieren und somit zur Wertsteigerung der Anteile beitragen. Demgegenüber stehen ausschüttende Fonds. Diese zahlen anfallende Dividenden oder auch andere Erträge an die Anteilseigner aus.

Grundsätzlich kann diesen Ausführungen vorangestellt werden, dass sich die einzelnen Fondarten nicht nur hinsichtlich ihrer entsprechenden Zusammensetzung unterscheiden, sondern auch durch unterschiedliche gesetzliche Vorgaben sowie Bedingungen von Börsenaufsichtsbehörden unterliegen. Diese Vorgaben sollen dabei vor allem dem Schutz der Anleger dienen, indem durch die entsprechenden Regeln dafür gesorgt wird, dass die Fonds auch das beinhalten, was ihre jeweiligen Namen versprechen. Insgesamt kann der Anleger daher auf einen relativ hohen Sicherheitsgrad bauen und darauf vertrauen, dass die in den Fond investieren Gelder sicher sind, bzw. keinem höheres Risiko ausgesetzt werden als durch die Fondsverwaltung versprochen.

Ein zusätzlicher Aspekt hinsichtlich der Sicherheit der Einlagen der Anleger liegt in dem rechtlichen Status des Fondvermögens. Da dieses als Sondervermögen geführt wird, kann im Falle einer Insolvenz des herausgebenden Instituts nicht von dessen Gläubigern darauf zugegriffen werden, so dass es in einem solchen Falle geregelt an die Anteilsbesitzer des Fonds ausgezahlt werden kann. Einen insolvenzbedingten Verlust muss daher kein Anleger fürchten.

Der Aktienfond als Klassiker unter den Anlageprodukten

AktienfondsDie Klassiker unter den Anlagemöglichkeiten stellen nach wie vor die Investmentfonds dar. Ein Großteil des globalen Fondvermögens steckt in Investmentfonds. Durch die ungeheure Vielfalt kann der Aktienfond nicht pauschal einer bestimmten Risikoklasse zugeordnet werden. Die Auswahl an unterschiedlichen Fonds ist so groß wie die Vielfalt der Wirtschaft selber. Neben extrem konservativ ausgerichteten Fonds, welche vor allem auf große und dividendenstarke Unternehmen setzen, gibt es auch zahlreiche Fonds, die sich mit der Auswahl der Werte auf bestimmte Segmente konzentrieren. Das reicht von A wie Agrarfonds über B wie Biotechnologie und F wie Finanzdienstleistung bis hin zu Z wie Zement bzw. Baustoffindustrie. Neben einer breiten Streuung ist es bei einer Investition in Fonds auch möglich, ausgesprochene Spezial- und Nischenstrategien zu verfolgen. Dabei sollte der Anleger stets im Auge behalten, dass zwar durch den Fond eine gewisse Streuung vorgenommen wird, was vor einem unternehmerischen Kursrisiko schützt. Jedoch stellt eine solche Streuung keinerlei Schutz von eventuellen branchenspezifischen Entwicklungen. Erlebt also die die Branche für Finanzdienstleistungen eine schwere Krise, leidet auch ein entsprechender Fond und deren Anteilseigener in vollem Umfang, welche massive Kursrückschläge verkraften müssen. Dagegen machen sich breit aufgestellte Aktienfonds von branchenspezifischen Kursrisiken weitgehend unabhängig, bzw. dämpfen etwaige Verluste durch die Entwicklung andere Werte deutlich. Dazu kommt, dass eine Reihe von Fonds auch global streuen und somit auch eine zu starke Abhängigkeit von der Wirtschaftsentwicklung einzelner Regionen vermeiden. Hinzu kommt, dass für den Anleger der Aufwand zur Vermeidung einer Doppelbesteuerung bei Finanzinvestitionen im Ausland entfällt, da dies durch die Fondverwaltung erledigt wird.

Darüber hinaus sollte sich ein Anleger bewusst machen, dass eine risikominimierende breite Streuung in aller Regel immer ein stückweit auf die langfristige Rendite drückt. Denn genauso wie etwaige Verluste durch die Entwicklung andere Aktien in der Summe ausgeglichen werden, wirkt dieser Effekt auch in der anderen Richtung. Entwickelt sich also eine bestimmte Regionen oder Branche, in die der Fond investiert ist besonders gut, wird dieser Effekt durch die Entwicklung weniger erfolgreicher Bestandteile kompensiert. Ein langfristiger Vergleich zeigt überdies, dass bei weitem nicht alle Fonds „den Markt schlagen“, das heißt, sich deutlich erfolgreicher als der Markt entwickeln. Die Auswahl des richtigen Fonds ist daher vielfach auch ein wenig Glücksache. Grundsätzlich kann man sich an der Rendite der letzten Jahre orientieren, eine Garantie für künftig hohe Renditen ist dies jedoch noch lange nicht. Eine Fondverwaltung ist zwar prinzipiell immer damit beschäftigt, die Marktentwicklung richtig einzuschätzen und auf dieser Basis das Fondvermögen ständig anzupassen. Es wäre jedoch nicht das erste Mal, dass langjährig erfolgreiche Fondverwaltungen mit einigen Entscheidungen kräftig daneben liegen. Für die Auswahl des richtigen Fonds ist es für den Anleger durchaus ratsam, sich näher mit der Strategie des Fonds zu beschäftigten.

Darüber hinaus sind Aktienfonds aber grundsätzlich sehr gut für eine langfristig orientierte Strategie geeignet, da sie, unabhängig von einzelnen Strategien letztendlich doch immer dem Verlauf der allgemeinen Börsenentwicklung folgen. Kein Aktienfond ist in der Lage, massive Kurseinbrüche gegen die Allgemeinmarkt zu vermeiden. Demgegenüber bleibt aber die Zuversicht, dass sich auch Aktienfonds, genau wie die Börse allgemein nach Schwächephasen immer wieder erholen und zu neuen Höhenflügen ansetzen. Langfristig schneiden auch Aktienfonds im Allgemeinen immer wieder mit ansehnlichen Renditen ab, die sich gegenüber andern Anlagemöglichkeiten nicht zu verstecken brauchen. Kapital, welches möglicherweise in kurzer oder mittlerer Perspektive für Anschaffungen benötigt wird, hat daher in Aktienfonds genauso wenig etwas zu suchen wie in Aktien selber. Hervorragend geeignet sind Aktienfonds dagegen für Anlagehorizonte von mindestens fünf Jahren sowie darüber hinaus. Neben einer Streuung auf verschiedene Branchen und Regionen bieten Fonds darüber hinaus auch die Möglichkeit, „in der Zeit“ zu streuen. Hintergrund dieser Strategie ist die Erkenntnis, dass man als Anleger eigentlich nie, oder zumindest nur in Ausnahmefällen den optimalen Zeitpunkt für einen Einstieg trifft. Bei Aktienfonds kann der Anleger daher auch sehr gut kleinere Beträge über einen längeren Zeitraum investieren, was bei Aktien so nicht möglich ist. In vielen Fällen dienen dabei entsprechende Sparpläne einem langfristigen Vermögensaufbau. Dabei ist darauf zu achten, dass mit dem Näherrücken des Sparzieles, etwa der Verrentung, stärker in Richtung risikoarmer Produkte umgeschichtet wird, um sich nicht von kurzfristigen Kursentwicklungen um die Früchte der langen Spartätigkeit zu bringen. Hierfür sind Fonds mit stärker substanzerhaltender Funktion und geringem Risiko geeignet, wie etwa Rentenfonds. Diese sollen im folgenden Abschnitt betrachtet werden.

Rentenfonds – Stabile Renditen bei geringem Risiko

RentenfondsWährend also bei Aktienfonds ein ständiges Kursrisiko einkalkuliert werden muss, können sogenannte Rentenfonds als weitgehend wertstabil angesehen werden. Starke Schwankungen in Bezug auf den Kurs, bzw. den Wert der Anteile sind hier nicht zu erwarten. Denn Rentenfonds investieren das Geld der Anleger ausschließlich in Anleihen, welche stets mit einer spezifischen Rendite „rentieren“, dass heißt feste Zinsen abwerfen, woraus sich auch der Name ableitet. Neben Staatsanleihen können Rentenfonds auch in Unternehmensanleihen investieren. Sowohl zwischen diesen beiden Anlagemöglichkeiten als auch innerhalb gibt es einige Unterschiede, so dass auch Rentenfonds mit unterschiedlichen Risikoprofilen in den Markt gehen. Am oberen Sicherheitsende der Investitionsmöglichkeiten rangieren dabei die Staatsanleihen von Ländern mit bester Bonitätseinstufung, wie etwa Deutschland, der Schweiz oder auch Norwegen. Unter Bonität wird die Wahrscheinlichkeit verstanden, nach der ein Zahlungsausfall eines Anleiheemittenten droht. Diese Bonität wird im Übrigen von Großen Ratingagenturen regelmäßig bewertet, wobei Parameter wie Schuldenstand, Haushaltsdefizit aber auch wirtschaftliche Verfassung eines Landes einfließen. Entsprechend dieser Bonität bemisst sich auch der Zins, der Anlegern gezahlt wird, wenn sie entsprechende Anleihen erwerben. Analog zum eingeschätzten Risiko wird daher bei der Zinshöhe auch von einem Risikoaufschlag gesprochen. Im Falle der Anleihen von Staaten mit bester Bonität winken daher auch vergleichsweise niedrige Renditen, die nur unwesentlich über dem Niveau der Leitzinsen bzw. dem Inflationsniveau liegen. In bestimmten Situationen ist es sogar möglich, dass Anleihen mit einem negativen Zins herausgegeben werden, d.h. der Anleger zahlt dem Staat als Schuldner noch zusätzliches Geld dafür, dass er sein Geld annimmt. Vor diesem Hintergrund können die Renditeerwartungen von Rentenfonds entsprechend bescheiden ausfallen. Doch neben Anleihen bester Bonität gibt es auch weitere Anleiheprodukte, auf die Fonds zurückgreifen können, um ihre Gesamtrendite zu steigern. Neben Staaten mit schlechterer Bonität kommen hierfür auch Anleihen von Unternehmen in Frage, die, bei ebenfalls niedrigem Ausfallrisiko ein deutlich besseres Renditeniveau bieten. Das heißt aber auch, dass ein Ausfallrisiko auch bei Anleihen nicht 100 prozentig ausgeschlossen werden kann, wie etwa das Beispiel Argentinien zeigt. Auch Griechenland stand im Jahre 2014 und 2015 immer wieder kurz vor einer Staatpleite, bevor es durch die europäischen Partner gerettet wurde. Wenn ein Staat seine Anleihen nicht mehr bedient, werden diese weitgehend wertlos. Im Fall eines Rentenfonds würde dies entsprechende Abschläge bedeuten. Das heißt im Endeffekt, dass es auch bei der Auswahl von Rentenfonds durchaus Unterschiede zu beachten gibt, insbesondere was die Risikostruktur betrifft. Insgesamt sind die Risiken im Vergleich mit dem Aktienmarkt deutlich geringer, so dass sich diese Investition vor allem für mittelfristig orientierte Anleger lohnt, welche vor allem daran interessiert sind, den Wert des Anlagevermögens stabil zu halten und unter Umständen schnell darauf zurückgreifen zu können. Mit der richtigen Auswahl sind dabei durchaus Renditen drin, die zumindest leicht über den Möglichkeiten von Fest und Tagesgeld liegen. Eine Alternative zu Aktienfonds und Rentenfonds können darüber hinaus Mischfonds bieten. Dabei handelt es sich um eine Anlageklasse, die beide Formen mit einander zu kombinieren versucht. Damit können ebenfalls spezielle Chance / Risiko Relationen hergestellt werden was die Auswahlmöglichkeit für den Anleger noch einmal deutlich erhöht. Zudem sind Mischfonds auch häufig in den Geldmarkt investiert.

Investieren ins Betongold – Der Immobilienfond

ImmobilienfondsMit Blick auf die letzten Jahre hat sich eine Anlageklasse besonders gut und stabil entwickelt: Die Immobilien. Besonders in wirtschaftlichen prosperierenden Regionen waren dabei Wertsteigerungsraten von 6 Prozent im Jahr keine Seltenheit. Demgegenüber stehen aber auch ungenutzte Büroimmobilien in ostdeutschen Kleinstädten, die seit Jahren keine Mieter finden und damit praktisch wertlos sind. Auch innerhalb von Regionen und Städten kann man eine unterschiedliche Entwicklung von Immobilienpreisen beobachten. Auch in Bezug auf die Investition in Immobilien gibt es daher einiges zu beachten. Eine weitere Eigenheit des Immobilienmarktes besteht darin, dass eine Immobilie mal nicht eben so nebenbei an der Börse gekauft werden kann. Neben dem umfangreichen bürokratischen Aufwand dürfte ein solches Vorhaben zudem bei den meisten Anlegern mit durchschnittlichen Vermögen am Preis scheitern. Trotzdem müssen Anleger nicht grundsätzlich darauf verzichten, in das sogenannte „Betongold“ zu investieren und so von den steigenden Immobilienpreisen zu profitieren.

In Bezug auf die Immobilienfonds lassen sich zwei verschiedene Arten differenzieren. Es gibt geschlossene und offene Immobilienfonds. Offene Immobilienfonds können dabei, genau wie andere Fonds auch, frei gekauft und verkauft werden. Im Gegensatz dazu gibt es auch geschlossene Immobilienfonds, bei denen es für den Anleger in bestimmten Fristen nicht möglich ist, die Anteile einfach zu verkaufen. Dies liegt in einer Eigenheit des Immobilienmarktes. Während etwa Aktienfonds das in Aktien gebundene Kapital jederzeit an der Börse verkaufen können, um Anleger auszuzahlen, besteht diese Möglichkeit bei Immobilien nur sehr bedingt. Immobilien können zumeist nicht von einem Tag auf den anderen verkauft werden, so dass das Kapital der Fonds relativ fest in den Anlageobjekten gebunden ist und nur mit einer beträchtlichen zeitlichen Differenz wieder durch Verkauf in Geld umgewandelt werden kann. Demgegenüber gibt es aber auch offene Immobilienfonds, welche garantieren, stets ausreichend liquide Mittel vorzuhalten, um Anleger schnell auszahlen zu können. Letztendlich wird diese Möglichkeit auch mit einem gewissen Renditeabschlag bezahlt. Zudem kann es durchaus vorkommen, dass ein offener Fond kurzerhand geschlossen wird. Dies ist der Fall, wenn aus irgendwelchen Gründen unerwartet viele Anleger an ihr Geld wollen. In einem solchen Fall steht auch der offene Immobilienfond vor dem Problem mangelnder Liquidität.

Immobilien gelten als Anlage grundsätzlich als ausgesprochen Wertstabil und bieten, wie auch Aktien einen gewissen Inflationsschutz, da sich Mieten und Immobilienpreise erfahrungsgemäß im Einklang mit der Inflation entwickeln. Darüber hinaus sind abrupte Wertverluste, wie etwa bei Aktien eher unwahrscheinlich. Trotzdem gibt es bei der Wertentwicklung von Immobilien, wie anfangs erwähnt, durchaus Unterschiede. Der Erfolg eines Immobilienfonds hängt dabei in erster Line von der richtigen Auswahl der Objekte ab. Dabei kann die Fondverwaltung auch mal daneben liegen, was dann langfristig auf die Rendite drückt. Anleger sollten sich also durchaus auch mit der Strategie des Fonds beschäftigen. In Zeiten steigender Immobilienpreise kann die Investition in einen entsprechenden Fond aber eine durchaus lukrative Anlage darstellen. Neben der Wertentwicklung setzt der Fond vor allem auf die regelmäßigen Einnahmen durch Mieten, weshalb auch die Vermietungsquote eine wichtige Information für die Anleger ist. Geschlossene Immobilienfonds eigenen sich daher sehr gut für eine langfristig orientierte Anlage. Für die mittelfristige Perspektive kann dagegen ein offener Immobilienfond die richtige Wahl sein, insbesondere wenn sich der Anleger die Option offen halten will, jederzeit auf das Geld zurückgreifen zu können.

Hedge-, Geldmarkt- oder Dachfonds: Weiter Fondarten im Kurzportrait

DachfondsAuch wenn mit den beschriebenen Fondarten ein überwiegender Teil der Fonds abgedeckt ist, gibt es noch einige weitere Formen, auf die hier kurz eingegangen werden soll. Hierzu gehört zunächst der sogenannte Dachfond, sowie Geldmarkt- und Hedgefonds.

Als Dachfonds gelten Fonds, die bevorzugt selbst in weitere Fonds investieren. Ein Dachfond verfolgt dabei die Strategie, sich mit der gezielten Auswahl einzelner Fonds einen Marktvorsprung zu sichern. Auch für Dachfonds gelten dabei spezielle Regeln, etwa dass maximal 20 Prozent in einen einzelnen Fond investiert werden darf. Der Vorteil für den Anleger besteht darin, dass eine noch mal breitere Streuung erreicht wird. Allerdings muss damit gerechnet werden, dass Dachfonds deutlich höhere Gebühren erheben, da auch für den Dachfond selber durch den Kauf andere Fondanteile höhere Gebühren anfallen. Letztendlich gilt aber für Dachfonds weitgehend das Gleiche wie für Aktienfonds.

Eine weitere Form sind die sogenannten Geldmarktfonds. Diese Fonds sind im weitesten Sinne mit der Funktion von Tagesgeld zu vergleichen, auch wenn diese Fonds das Kapital nicht nur auf die Bank legen und Zinsen kassieren. Geldmarktfonds investieren vor allem in kurzlaufende Anleihepapiere, bzw. in Anleihen mit einer kurzen Restlaufzeit. Auch Termingelder oder sogenannten Schuldscheindarlehen gehören zum Anlagespektrum. Der Vorteil für den Anleger besteht vor allem in der sehr kurzfristigen Verfügbarkeit der Einlagen, die mit der von Tagesgeld gleichgesetzt werden kann. Einem möglicherweise leichten Zinsvorteil steht allerdings ein Ausgabeaufschlag gegenüber, der erst mit einer gewissen Laufzeit kompensiert wird.

Während es sich bei fast allen hier beschriebenen Fondarten um tendenziell konservative, das heißt risikoarme Anlagemöglichkeiten handelt, kann ein Hedgefond als spekulative Anlageform im Fondbereich gesehen werden. Hedgefonds sind ursprünglich mit dem Ziel angetreten, etwa durch den Handel mit Derivaten auch in Zeiten fallender Kurse das Kapital der Anleger zu vermehren. Kehrseite dieser zum Teil hochspekulativen Strategien sind aber höhere Risiken für den Anleger. Nicht vergessen werden soll der ETF. Dabei handelt es sich um einen Indexfond, also einen Fond der sich genau an der Zusammensetzung von Indizes wie Dax oder Dow Jones orientiert. Als Vorteil können vor allem die geringen Verwaltungskosten gesehen werden, was sich in geringeren Gebühren bzw. Ausgabeaufschlägen bemerkbar macht.

Fazit: Die Vielfalt an Fonds machen unterschiedlichste Anlagestrategien möglich

Der Anleger steht auch im Bereich der Fonds vor einer riesigen Auswahl unterschiedlicher Möglichkeiten. Dies sollte vor allem positiv gesehen werden. Denn wer sich erst einmal mit den unterschiedlichen Anlagemöglichkeiten befasst hat, wird schnell erkennen, dass für jedes Anlageziel verschiedene Fondprodukte zur Verfügung stehen. Dabei können spezifische Ziele verfolgt werden, ohne über den Kauf des Fonds hinaus selber am Markt aktiv zu sein. Grundsätzlich sollte dabei großer Wert auf die richtige Auswahl des passenden Fonds gelegt werden, da sich aufgrund der Gebühren Fonds nicht als kurzfristige und spekulative Anlagemöglichkeit anbieten. Im Idealfall kommt der Anleger mit einem Fonds für sein ganzes Leben aus. Aber auch Anlegern, die etwas mehr Spannung im Depot suchen, steht etwa mit Hedgefonds eine gute Möglichkeit zur Verfügung.

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