NIBC Direct Depot Erfahrungen

NIBC Direct
HandelsartenAktien, Anleihen, ETFs, Fonds, Optionsscheine und Zertifikate
PrämieVerrechnungskonto als Tagesgeldkonto mit 0,8 % Zinsen p.a.
RegulierungDNB
Bewertung

Mit der NIBC Bank befindet sich ein niederländischer Anbieter im Bereich Brokerage auf dem Markt, der eine Niederlassung in Frankfurt am Main betreibt. Gegründet wurde das Unternehmen 1945 in den Niederlanden für den Wiederaufbau und firmierte in den 1970er Jahren erfolgreich in die Nationale Investitionsbank um. Seit 2009 ist man auf dem deutschen Markt mit der Marke NIBC Direct aktiv und bietet seit 2011 das Einfach.Invest.Depot an. Der Hauptaugenmerk liegt nach eigener Aussage der Bank auf Tages-, Festgeldkonten und Mischprodukten mit Zinsen. Hinzu kommt auch ein Wertpapierdepot, welches wir uns genauer angesehen.

Wir haben das Angebot für Sie auf Abzocke und Betrug getestet und zeigen Ihnen im Folgenden auf, mit was für einem Anbieter Sie es hier zu tun bekommen. Eines sei vorausgesagt: Es handelt sich um ein seriöses Angebot auf dem Markt, welches mit gutem Gewissen empfohlen werden kann. Neben dem kostenlosen Wertpapierdepot konnte auch das gratis Verrechnungskonto punkten, das zusätzlich noch mit Zinsen lockt. Getradet werden kann an sieben Tagen in der Woche, inklusive des Handels außerhalb der Börse. Dabei bieten die Niederländer beispielsweise mehr als 10.000 Fonds an. Hinzu kommt, dass die Preise sehr übersichtlich und transparent kommuniziert werden und, dass bei den Ordergebühren die Obergrenze mit 44,95 Euro erreicht wird.

Vor- und Nachteile von NIBC Direct

Während den Erfahrungen, die wir gemacht haben, haben sich im Laufe des Tests unterschiedliche Vor- und Nachteile herausgebildet. Diese haben wir für Sie in einer Übersicht festgehalten:

Vorteile

  • Kostenloses Wertpapierdepot
  • Gratis Verrechnungskonto mit aktuell 0,8 Prozent Zinsen
  • Handel an sieben Tagen in der Woche möglich
  • Faire Konditionen und eine maximale Gebühr von 44,95 Euro pro Order
  • Außerbörslicher Handel von rund 10.000 Fonds
  • Bis zu 40 Prozent Rabatt auf die Ausgabeaufschläge bei 10.000 Fonds

Nachteile

  • Kein Handel im Ausland
  • Keine Beratung

Das Handelsangebot der NIBC Direct

Obwohl der Wertpapierhandel mit der NIBC Direct auf das Inland beschränkt ist, wird für den Händler ein breites Angebot an Wertpapieren bereitgehalten. Auch hier konnten fast ausschließlich positive Erfahrungen gesammelt werden. So ist beispielsweise der Handel an allen Deutschen Börsen möglich und nicht nur auf ausgewählte Handelsplätze beschränkt. Dies schließt die Regionalbörsen in Berlin, Düsseldorf, Hamburg, München und Stuttgart also mit ein. Es kommen zusätzlich auch der Xetra-, Tradegate- und Scoach-Handel hinzu. Dabei können alle Wertpapiere gehandelt werden, die an der Börse notiert sind. Neben Aktien sind dies auch Anleihen, ETFs, Fonds sowie Optionsscheine und Zertifikate.

Zertifikate können außerhalb des Direkthandels mit einem Emittenten außerbörslich mit der Plattform Tradegate Exchange gehandelt werden. Dabei werden dem Händler neben liquiden Aktien auch die Produkte aller deutschen Ausgeber angeboten. Der Handel dabei beschränkt sich auf die Zeiten zwischen 8 und 22 Uhr.

Beim Fondshandel zeigt sich der niederländische Anbieter großzügig mit Blick auf die Ausgabeaufschläge. Unter den 10.000 angebotenen Fonds finden sich etliche Angebote mit einem Rabatt von bis zu 40 Prozent auf den Aufschlag.

Preise und Konditionen für das Trading mit der NIBC Direct

Wie bereits beschrieben, geht die NIBC Direct mit ihren Preisen und Konditionen sehr transparent um und weißt seine Kunden zu jeder Zeit auf anfallende Kosten hin, so dass keine Kostenfallen auf den Nutzer warten. Dies ist sehr positiv zu bewerten, da jederzeit der finanzielle Aspekt über dem Investment hinaus im Blick behalten werden kann. Wir haben uns die Kosten dennoch genau angeschaut und für Sie unter die Lupe genommen.

Wer sein Depot neu bei der NIBC Direct eröffnet, für den fallen zunächst keinerlei Kosten an. Sowohl bei der eigentlichen Eröffnung als auch in der Führung. Wer einen Kauf- oder Verkauf von Wertpapieren in Auftrag gibt, zahlt dafür eine Ordergebühr zwischen 9,90 Euro und 44,90 Euro. Diese Gebühr berechnet sich in der Spanne aus einer Grundgebühr von 4,90 Euro plus einen Provisionssatz von 0,25 Prozent des Ordervolumens. Je nachdem an welchem Handelsplatz agiert wird, können noch Handelsplatzgebühren, Börsenentgelte und ggf. eine Maklercourtage anfallen.

Wird ein Kauf oder Verkauf eines Fonds über eine Fondsgesellschaft abgewickelt, berechnet die NIBC Direct keine Ordergebühren. Es fällt allerdings der Ausgabeaufschlag an, der teilweise bis zu 40 Prozent rabattiert wird.

Auch das Verrechnungskonto bei der NIBC ist kostenlos. Es kann als Tagesgeldkonto geführt werden, auf dem sogar noch 0,8 Prozent Zinsen anfallen. Dies liegt im guten Durchschnitt bei Tagesgeldkonten und kann mit der Konkurrenz durchaus mithalten. Es ist also nicht nur als Verrechnungskonto für das Wertpapierdepot praktisch, sondern kann darüber hinaus als normales Tagesgeldkonto genutzt werden, was für zusätzliche Liquidität in dem Wertpapierdepot sorgt. Für eine Überweisung auf ein anderes Konto als das hinterlegte Referenzkonto des Tagesgeldkontos fallen allerdings 7 Euro Gebühren an.

Regulierung und Einlagensicherung

Dadurch dass die NIBC Bank in Deutschland nur eine Zweigniederlassung unterhält und die eigentliche Bank ihren Sitz in den Niederlanden hat, greift bei der Einlagensicherung auch das niederländische Recht. So werden nach dem derzeit geltenden Recht 100.000 Euro je Sparer geschützt. Dies gilt pro Bank und nicht pro Konto. Im Falle eines Gemeinschaftskontos hat allerdings jeder Inhaber Anspruch auf den Schutz von 100.000 Euro.

Die Regulierung des Bankhauses übernimmt in diesem Fall die „De Nederlansche Bank“ (DNB). Bei der DNB handelt es sich um das niederländische Aufsichtsorgan – vergleichbar etwa mit der Deutschen Bundesbank oder der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen (BaFin). Für das Einlagensicherungssystem in den Niederlanden kommen die Banken gemeinschaftlich auf, die dafür seit 2013 in einen Fonds einzahlen. Dieser Fonds wird ausgezahlt, falls es notwendig wird. Ist dieser nicht ausreichend, werden die Kosten für eine Bankenpleite auf die anderen Kreditinstitute umverteilt. Sollte es zu einer Inanspruchnahme kommen, sieht das niederländische Gesetz vor, dass die Ausgleichszahlung innerhalb von 20 Werktagen geschieht. Diese Frist kann unter bestimmten Umständen einmalig um 10 Werktage verlängert werden. In jedem Fall hat ein Kunde drei Monate Zeit, um seinen Anspruch geltend zu machen.

Mobiler Handel und Handelsplattform der NIBC Direct

In der Vergangenheit ist der mobile Kontakt zur Bank mit Smartphones oder Tablets immer mehr in Mode gekommen. Dieser Entwicklung verschließt man sich bei der NIBC Direct ebenfalls nicht völlig und so ist eine App für mobile Endgerät längst auf dem Markt. Auf das Wertpapierdepot ist damit kein direkter Zugriff möglich, sondern es wird nur eine Übersicht gewährt. Ein Handel kann mit der App nicht ausgeführt werden. Der Zugriff auf das Verrechnungskonto ist allerdings in vollem Umfang gewährt, so dass auch Überweisungen aus der App heraus angestoßen werden können.

Das Depot lässt sich allerdings bequem über die Onlineverwaltung der Handelsplattform des niederländischen Bankhauses steuern. Es wird darüber hinaus ein Tool für Realtimekurse angeboten und auch eine Chartfunktion ist integriert.

Der Support bei der NIBC Direct

Was den Support von Kundenanfragen belangt sind die Niederländer hervorragend aufgestellt. So wird eine 24-Stunden-Hotline angeboten, die an 7 Tagen in der Woche erreichbar ist. Das gute ist, dass die Hotline in deutscher Sprache betrieben wird. Niederländische Sprachkenntnisse sind also nicht erforderlich bei der Kontaktaufnahme mit dem Broker. Zusätzlich gib es auch einen Rückrufservice. So kann der Kunde die Bank beispielsweise über ein Onlineformular auf der Webseite bequem damit beauftragen, dass man ihn zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Tag anruft. Zu beachten ist, dass dieser Service montags bis freitags von 8 bis 20 Uhr und samstags von 8 bis 14 Uhr zur Verfügung steht. Außerhalb dieser Zeit muss der Kunde den Kontakt zum Service selbständig aufnehmen. Auch ist natürlich die Kontaktmöglichkeit auf dem Schriftweg gegeben. Eine Antwort auf eine E-Mail erhält man von der NIBC Direct in der Regel innerhalb von 24 Stunden.

Darüber hinaus ist auf der Webseite des Bankhauses aber auch ein ausführlicher FAQ-Bereich eingerichtet. Wer Fragen hat, dem sei geraten, zunächst einmal dort einen Blick hineinzuwerfen. In vielen Fällen kann die Frage sicherlich so bequem beantwortet werden, ohne dass der Telefonhörer in die Hand genommen werden muss.

Schulungsangebote und Weiterbildung

Schulungsangebote oder Möglichkeiten zur Weiterbildung sucht man bei der Bank vergeblich. Auch auf der Webseite ist dazu nichts in irgendeiner Art und Weise hinterlegt. Der Anleger muss sich also dabei selber behelfen. Hier haben die Niederländer also noch ordentlich Luft nach oben, da es in diesem Bereich sehr viele Möglichkeiten gibt, seinen Kunden ein wenig unter die Arme zu greifen – etwa mit Strategien. Was allerdings positiv zu bewerten ist, ist dass die Händler kostenlosen Zugriff auf Realtimekurse haben.

Zusätzliche Angebote und Besonderheiten

Auch in Sachen Angebote ist es bei dem Anbieter relativ rar gesät. Allerdings wird als Verrechnungskonto das hauseigene Tagesgeldkonto verwendet, auf das derzeit immerhin ein Zinssatz von 0,8 Prozent gezahlt wird. So kann zum Beispiel das Tagesgeldkonto generell für derzeit nicht genutztes Kapital verwendet und zumindest dort geparkt werden damit dieses Geld zusätzlich Zinsen abwirft. Der Vorteil ist dabei auch, dass für eine spontane Investition in ein Wertpapier auch die notwendige Liquidität vorhanden ist.

Wie eröffne ich ein Depot bei der NIBC Direct?

Ein Konto bei der NIBC Direct zu eröffnen, ist sehr einfach und kann online durchgeführt werden. Dazu begibt man sich auf die Webseite der Bank und klickt im Untermenü von Brokerage auf den Punkt Wertpapierdepot. Auf der folgenden Seite findet man sofort den Button „Depot eröffnen“. Bei der Produktauswahl wird der Punkt Depot aktiviert. Das Tagesgeldkonto ist ebenfalls aktiviert und lässt sich nicht abwählen, da es als Verrechnungskonto genutzt wird. Danach geht es zum Online-Formular, wo die persönlichen Daten eingegeben werden und schließlich auch das Referenzkonto für das Tagesgeldkonto hinterlegt wird. Zu guter Letzt erhält der zukünftige Kunde seine Daten in einer Übersicht angezeigt, um sie zu überprüfen und schließlich auszudrucken. Danach kann in einer Postfiliale ein Postident vorgenommen werden. Sobald die Unterlagen bei der Bank eingegangen und bearbeitet wurden, wird das Tagesgeldkonto und das Wertpapierdepot eröffnet und es kann mit dem Handel losgehen.

Fazit

Das Depot bei der NIBC Direct bietet gerade für Kunden mit einem geringen Handelsvolumen ein grundsolides und gutes Angebot. Der Nachteil besteht allerdings darin, dass lediglich an den Börsen im Inland gehandelt werden kann. Wer also Wert darauf legt, auch an anderen Handelsplätzen aktiv zu werden, sollte überlegen, ob er bei einem anderen Broker nicht besser aufgehoben ist. Insgesamt betrachtet allerdings ergibt sich ein gutes Angebot, das empfohlen werden kann. Dies zeigen unsere Erfahrungen im Test allemal. Von Abzocke oder Betrug kann absolut nicht die Rede sein. Die Bank ist über das niederländische Einlagensicherungssystem abgesichert und somit sind Geldeinlagen mit bis zu 100.000 Euro geschützt. Damit ist auch ein Mindestmaß an Sicherheit in diesem Punkt gewährt. Zwar sind die 40 Prozent Rabatt auf Ausgabeaufschläge bei Fonds etwas mager im Vergleich zu anderen Brokern, allerdings kann hierbei wieder ein Punkt gutgemacht werden, wenn sich die Transaktionsgebühren für Fondsinvestitionen angeschaut werden. Diese werden nicht berechnet.

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