DAX unter 13.000 Punkten – Corona Sorgen wachsen!

Der deutsche Leitindex DAX beinhaltet die Aktien der wichtigsten Unternehmen im Land. Im September 2020 rutscht der Leitindex wieder unter die Marke von 13.000 Punkten und zeigt dadurch, dass die Corona Sorgen wieder größer werden. Viele Anleger sind misstrauisch und wissen nicht, was sie von einer zweiten Corona Welle halten sollen.

Zum Start in den Monat September 2020 entwickelte sich der Leitindex DAX sehr positiv. Das bedeutet, dass die Marke von 13.000 Punkten sehr schnell geknackt worden ist und in jedem Fall eine positive Stimmung bei den Anlegern erreicht werden konnte. Grundsätzlich konnte das Hoch von 13.000 Punkten nicht lange gehalten werden und viele Trader haben jetzt Angst davor, dass eine zweite Corona Welle sowie als auch der Brexit dazu führen könnten, dass die Aktienkurse weltweit noch einmal sinken. Fakt ist, dass wir uns nach wie vor in einer außergewöhnlichen Situation befinden. Die Aktienkurse vieler Unternehmen notieren deutlich niedriger, als es noch vor 10 bis 20 Jahren der Fall gewesen ist. Einige Unternehmen notieren so niedrig, wie es schon seit den 1990er Jahren nicht mehr der Fall gewesen ist. Ob dies zum derzeitigen Zeitpunkt eine Chance darstellt, oder ob das Risiko einfach zu hoch ist, muss jeder Trader individuell für sich entscheiden. Fakt ist, dass es durchaus möglich ist, in der Krise Papiere zu kaufen, die langfristig eine positive Entwicklung hinnehmen werden. Somit ist es möglich, dass Verluste ausgeglichen werden können und man bei einem günstigen Kauf in der Krise auf lange Sicht profitieren kann. Generell ist der Leitindex DAX sehr stark unter Druck, jedoch nicht so stark, wie es zum Beispiel in Großbritannien oder in anderen Ländern mit dem Leitindex DAX Fall ist. In Großbritannien stehen einige Papier mehr als stark unter Druck, was jedoch auch mit der außergewöhnlichen Brexit Situation zu tun hat und damit, dass Corona hier deutlich weniger schlecht im Griff ist, als es in Deutschland der Fall ist.

DAX Konzerne im Ausverkauf – Wie steht es um die Automobilbranche?!

Der Leitindex DAX zählt zu den Indizes, die besonders interessant sind, weil hier einige echte Schwergewichte notieren. Wer sich die deutsche Automobilindustrie sowie Chemie und Pharma Werte anschaut wird feststellen, dass viele große Konzerne hier gelistet sind. Gleiches gilt auch für die Branche der Versicherer, denn mit der Allianz Versicherung sowie mit der Münchener Rück Versicherung sind zwei weltweit besonders große und wichtige Versicherungen im Leitindex DAX vertreten. Langfristig gesehen ist es also möglich, dass durch die Entwicklung im Leitindex DAX in jedem Fall positive Kurse und Gewinne erreicht werden können. Wer sich die Automobilindustrie etwas genauer anschaut wird feststellen, dass diese noch immer deutlich niedriger notieren, als es vor ein paar Jahren der Fall gewesen ist. Dies gilt vor allem für die Aktien von Daimler, von BMW sowie als auch von Volkswagen. Die drei großen Autobauer aus Deutschland sind alle im Leitindex DAX vertreten und zeichnen sich dadurch aus, dass sie eine gewisse Marktposition innehaben.

Zu beachten ist dabei natürlich auch, dass, die Aktien der drei Unternehmen zwar stark an Wert verloren haben, jedoch in den vergangenen Wochen auch wieder stark an Wert zulegen konnten. Das bedeutet, dass man bei VW sehen konnte, dass die Aktie in jedem Fall wieder stark gewonnen hat und natürlich das Unternehmen generell gut aufgestellt ist. Hinzu kommt, dass man auf der Volkswagen Homepage ausführlich eingesehen kann, in welche Richtung sich der VW Konzern entwickelt. Klassische Antriebe werden zwar noch immer produziert, stellen jedoch nicht die Zukunft dar. Hier setzt Volkswagen klar auf die Elektromobilität, was natürlich praktisch und zu empfehlen ist. Grundsätzlich ist jedoch anzumerken, dass gerade die deutschen Autobauer etwas hinterherhinken, wenn es um das Thema Elektromobilität geht. Das bedeutet, dass man bei den deutschen Autobauern merkt, dass diese noch nicht so gut aufgestellt sind, wie es bei BYD oder Tesla der Fall ist. Bisher sind deutsche Autobauer eben nicht für das Thema Elektromobilität bekannt und eben nicht dafür, dass Menschen sich ein deutsches Auto mit einem Elektromotor kaufen. Fakt ist, dass es zwar viele Autobauer gibt, die im Segment Elektromobilität gut aufgestellt sind, aber das Aufholpotential der deutschen Autobauer BMW, Mercedes sowie VW etwas größer ist. Der VW Konzern hat sich in den vergangenen Jahren sehr positiv entwickelt. Nachdem die Abgasaffäre zu einem großen Teil verdaut worden ist zeigt sich, dass hier durchaus positive Entwicklungen möglich sind und dass man auch bei VW davon ausgehen kann, dass irgendwann wieder bessere Zeiten anbrechen.

Die Autobauer Daimler und BMW treiben die Digitalisierung der Autos nach wie vor stark voran. Gleichzeitig arbeiten sie daran, dass natürlich die Motoren überarbeitet werden. Elektromotoren sowie sparsame Motoren mit Benzin oder Diesel Antrieb werden produziert und sorgen dafür, dass der Verbrauch an Kraftstoff weiter niedrig gehalten werden kann. Die Aktien der deutschen Autobauer waren zu Beginn der Corona Krise im Monat März deutlich im Keller und notierten deutlich niedriger, als es heute der Fall ist. Die Mercedes bzw. Daimler Aktie notierte unterhalb der Marke von 35 Euro und VW rutschte unter die 100 Euro Marke. Anzumerken ist, dass sich die Aktien innerhalb weniger Wochen wieder ein gutes Stück erholen konnten. Das bedeutet, dass man bei allen drei Autobauern sehen konnte, dass sie kurzzeitig so günstig gewesen sind, wie man es kaum erwartet hatte. Dies führte dazu, dass viele Trader nachgelegt haben und sich für die Aktien der Autobauer entschieden haben.

DAX Konzerne unter Druck – wer notiert derzeit niedrig?

Die Aktien vieler DAX Konzerne und gerade der bereits eben erwähnten Automobilbranche stehen stark unter Druck. In der Pharma und Pflanzenschutz Industrie sind es Unternehmen, wie zum Beispiel Bayer, die stark unter Druck stehen. Gerade die Thematik mit der Übernahme des Unternehmens Monsanto führt dazu, dass der Kurs der Aktie in den vergangenen Jahren eine negative Entwicklung hingenommen hat. Anzumerken ist, dass der Leitindex DAX sich insgesamt negativ entwickelt hat. Die Bayer Aktie notiert derzeit bei rund 55 bis 60 Euro und damit deutlich unter ihrem Hoch von vor wenigen Jahren. Damals notierte die Aktie bei mehr als 100 Euro und somit um ein Vielfaches höher, als es heute der Fall ist. Die Dividende ist bei Bayer derzeit attraktiv und sorgt dafür, dass eine Rendite von etwa 5% pro Jahr gezahlt wird. Langfristig gesehen ist man damit sehr gut aufgestellt und kann davon ausgehen, dass diese Dividende auch gesteigert wird, wenn sich der Konzern insgesamt positiv entwickelt wird und wenn zum Beispiel neue Blockbuster aus der Pipeline kommen. Generell zeichnet sich bei Bayer irgendwann eine Einigung in Richtung Monsanto und Glyphosat ab. Dies könnte dazu führen, dass die Aktie wieder etwas zulegen wird und dass der Kurs deutlich höher notiert, als es jetzt der Fall ist.

In der Luftfahrt ist das Unternehmen MTU deutlich unter Druck. Bedingt durch die generell weniger stark frequentierte Luftfahrt zeigt sich, dass die Nachfrage nach den Produkten und den Dienstleistungen von MTU deutlich geringer ist, als es noch vor ein paar Jahren der Fall gewesen ist. Wer sich für das Unternehmen interessiert wird feststellen, dass MTU zwar interessant ist, jedoch es sehr lange dauern könnte, bis sich diese Aktie wieder erholt. Kurios ist dabei, dass der Aktienkurs von MTU in den vergangenen Jahren nur eine Richtung kannte. Zu beachten ist auch, dass das Unternehmen MTU erst seit kurzem im Leitindex DAX notiert und es durchaus möglich ist, dass sich dies irgendwann wieder ändert, was natürlich gerade von der Kapitalisierung abhängig ist. Das Unternehmen MTU ist generell gesund und gut aufgestellt. Es ist jedoch abzuwarten, welche Auswirkungen die Krise auf MTU haben wird und wie das Unternehmen damit umgeht.

Großbritannien: Aktienmärkte stehen doppelt unter Druck!

Die Aktienmärkte in Großbritannien stehen derzeit doppelt stark unter Druck. Das liegt zum einen daran, dass natürlich die Corona Krise in Großbritannien besonders stark wahrgenommen wird. Das Gesundheitssystem in Großbritannien ist nicht so gut aufgestellt, wie es zum Beispiel in Deutschland der Fall ist. Das zeigt, dass man in Großbritannien davon ausgehen kann, dass es hier bei einer echten großen und starken zweiten Welle schnell zu ernsthaften Problemen kommen kann. Wer in Großbritannien einen Corona Test braucht, muss derzeit sehr lange darauf warten. Dies zeigt, dass Großbritannien schlecht aufgestellt ist und sorgt natürlich auch an den Finanzmärkten für schlechte Stimmungen.

Hinzu kommt, dass man in Großbritannien gerade was den Brexit angeht das Problem hat, dass hier ebenfalls negative Entwicklungen möglich sind. Das bedeutet, dass der Brexit nach wie vor nicht geklärt ist du das natürlich nach wie vor nicht klar ist, wie sich das gesamte United Kingdom entwickeln wird. Sollte es dazu kommen, dass keine Verträge mit der EU abgeschlossen werden, oder andere negative Dinge passieren, könnte dies einen sehr großen Einfluss darauf haben, wie sich die Aktienmärkte in Großbritannien entwickeln. Das zeigt, dass man sich auch darauf gefasst machen muss, dass es noch einmal etwas schlechter an der Börse in Großbritannien wird. Fakt ist, dass man durchaus damit rechnen kann, dass gerade die Titel der Finanzbranche noch einmal eine stark negative Entwicklung hinnehmen könnten. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn es dazu kommt, dass im Brexit Thema keine Einigung erreicht wird und gleichzeitig die zweite Welle der Corona Krise noch einmal sehr deutlich durchschlägt. Wer hier investiert sollte darauf achten, wo die Unternehmen in Großbritannien ihr Geld verdienen. Im FTSE 100 gibt es viele internationale Großkonzerne. Dabei handelt es sich um Unternehmen, die in jedem Fall gut und vor allem international aufgestellt sind. Das bedeutet, dass die Umsätze dieser Unternehmen nicht nur in Großbritannien erzielt werden, sondern in der Regel weltweit. Oftmals ist es nur die Verwaltung des Konzerns, die in Großbritannien ansässig ist, weil das Unternehmen hier zum Beispiel gegründet worden ist. Generell ist anzumerken, dass solche Unternehmen sich natürlich schnell wieder positiv entwickeln können.

In Großbritannien gibt es einige Aktien aus dem Segment Versicherungen sowie als auch Finanzdienstleister, die stark während der Corona und Brexit Krise unter Druck geraten sind. Zu erwähnen ist, dass zum Beispiel die Aktien von Aviva, der fünftgrößten Versicherung der Welt sehr stark unter Druck stehen. Dazu kommt, dass auch Unternehmen wie zum Beispiel Legal und General oder aber auch St. James Place und Standard Life Aberdeen sehr große Probleme haben und schon lange nicht mehr auf dem Kursniveau liegen, auf dem sie vor der Krise notiert haben. Es ist also durchaus möglich, dass man hier den einen oder anderen Titel derzeit deutlich günstiger kaufen kann, als es historisch betrachtet in den vergangenen 5 bis 10 Jahren der Fall gewesen ist.

Im Sektor der Banken zeigt sich, dass viele Geldhäuser derzeit sehr stark unter ihrem Wert von vor 1 bis 3 Jahren gekauft werden können. Die Bank HSBC notiert derzeit auf einem historischen Tiefpunkt. Das bedeutet, dass der Kurs der HSBC Aktie so tief notiert, wie schon seit 25 Jahren nicht mehr. Ob und wann sich die Aktie von HSBC wieder erholt ist derzeit vollkommen offen. Fakt ist, dass das Unternehmen seit vielen Jahren eine quartalsweise Dividende gezahlt hat, diese jedoch in diesem Jahr erstmals seit vielen Jahren ausgesetzt worden ist. Ob und wie lange es dauert, bis bei HSBC wieder eine Dividende gezahlt wird, ist derzeit vollkommen offen. Vieles dürfte davon abhängig sein, wie sich der Markt generell entwickelt und welche Optionen bei HSBC vorhanden sind. Langfristig gesehen dürfte das Unternehmen auch diese Krise überwinden und irgendwann wieder besser dastehen, als es heute der Fall ist.

Die Banken Lloyds und Standard Charter sind ebenfalls stark unter Druck und notierten so tief, wie es schon lange nicht mehr der Fall gewesen ist. Bei Lloyds wurde vor der Corona Krise sogar darüber nachgedacht, dass die Dividende nicht mehr halbjährlich, sondern sogar einmal im Quartal ausgezahlt wird, wie es auch bei anderen Großbanken teilweise üblich ist. Bei HSBC wird die Dividende bereits seit vielen Jahren einmal im Quartal ausgezahlt. Derzeit gibt es auch auf Anraten der Finanzverwaltung in Großbritannien keine Großbanken, die ihren Anteilseignern eine Dividende auszahlen. Das führt dazu, dass die Banken in jedem Fall als Anlage derzeit nicht so stark gefragt sind, wie es noch vor einigen Jahren der Fall gewesen ist. Wer sich die Aktienkurse der Unternehmen anschaut wird feststellen, dass diese deutlich niedriger notieren, als es noch vor 1 bis 2 Jahren der Fall gewesen ist. Die Aktie von HSBC notierte damals zum Beispiel bei 5 bis 8 Euro – heute notiert der Kurs der Aktie bei gerade einmal 3,15 Euro und damit um ein Vielfaches niedriger, als es noch vor 1 bis 2 Jahren der Fall gewesen ist.

British Petrol und Royal Dutch Shell – welche Perspektive haben die Energieriesen?

Die Konzerne British Petrol und Royal Dutch Shell haben ihren Firmensitz in Großbritannien bzw. Shell zusätzlich auch noch in den Niederlanden. Beide Konzerne sind gut aufgestellt und zählen zu den führenden Betrieben in der Energiebrache. Zu erwähnen ist jedoch, dass der Schwerpunkt des aktuellen Geschäftes auf Öl und Gas Exploration bzw. Förderung gelegt wird. Das bedeutet, dass vor allem fossile Energieträger gefördert und veräußert werden. Beide Konzerne unterhalten dazu z.B. große Tankstellennetze, die weltweit genutzt werden und dafür sorgen, dass hunderte von Milliarden Euro an Umsatz generiert werden. Im Zuge der Corona Krise ist der Verbrauch an fossilen Brennstoffen und vor allem die Nachfrage nach Öl deutlich gesunken. Das bedeutet, dass deutlich weniger gebraucht wird, als es noch vor der Krise der Fall gewesen ist. Die Preise sind dementsprechend niedrig und auch Heizöl ist z.B. sehr viel günstiger, als es noch vor 2 bis 3 Jahren der Fall gewesen ist.

Bedingt durch die niedrigen Energiepreise und durch die deutlich geringere Nachfrage nach Öl und anderen Rohstoffen sind die Gewinne der Konzerne stark eingebrochen. Das bedeutet, dass es bei British Petrol und bei Shell zum ersten Mal seit vielen Jahren dazu kommen ist, dass Verluste eingefahren wurden. Die Dividende wurde bei Shell um zwei Drittel gekürzt und bei BP wurde sie halbiert. Die Aktienkurse haben sich sehr negativ entwickelt und beide Konzerne können derzeit so günstig gekauft werden, wie es schon seit vielen Jahren nicht mehr der Fall gewesen ist.

Die Aktie von Shell notiert bei etwa 10 bis 12 Euro und die Aktie von BP notiert bei rund 2,60 bis 2,70 Euro. Damit sind die Titel historisch betrachtet recht preiswert. Bei Shell konnte man vor der Krise mit einem Kursniveau von etwa 20 bis 28 Euro je Aktie rechnen und bei BP mit einem Preis von 4,50 bis 5 Euro je Aktie. Ob sich die Kurse wieder schnell erholen dürfte vom Ölverbrauch weltweit abhängig sein und natürlich auch davon, wie sich der Konzernumbau gestaltet. Wenn die Konzerne es schaffen, mehr in regenerative Energien zu investieren und hier entsprechende Fortschritte erzielen ist es durchaus möglich, dass dies auch an der Börse irgendwann belohnt wird.

Tabak Aktien – auch nach Corona interessant?

Tabak Aktien haben den Ruf, dass sie als unmoralisch gelten, jedoch eine attraktive Rendite erzielen. Vor allem bedingt durch die Dividende entscheiden sich viele Trader dafür, in Tabak Werte zu investieren. Das liegt daran, dass die Rendite im Bereich von etwa 6 bis 8% pro Jahr liegt. Die Produktionskosten sind auf einem niedrigen Niveau und die Margen im Tabak Geschäft sind sehr groß. Langfristig gesehen können somit attraktive Renditen erziel werden. Wer sich für Tabak Aktien entscheidet profitiert davon, dass üblicherweise einmal im Quartal eine Dividende an die Aktionäre ausgeschüttet wird. Diese ist in den vergangenen Jahren bei vielen Unternehmen gestiegen. Lediglich Imperial Brands kürzte die Dividende zuletzt deutlich, um die Schulden zu senken, kündigte jedoch an, sie in Zukunft wieder steigern zu wollen.

Autor: Piet Felten, 28.09.2020

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